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Schüler auf der Suche nach der Königin

 

Projektunterricht in der Kloster-Imkerei

 

Für zwei Klassen der Herder-Schule Pielenhofen drehte sich im Biologieunterricht alles um die Bienen. Begleitet von der  Biologielehrerin, Frau Blümel, die in ihrer Freizeit selbst Bienen hält, ging es nach der großen Pause zur Streuobstwiese im ehemaligen Klostergarten. Der Imker Karl Ostermeier, der seit  Herbst letzten Jahres einen Teil seiner Bienenvölker  im  Bienenhaus  der Herder-Schule  im ehemaligen Kloster  Pielenhofen  betreut,  hatte die Schüler eingeladen, seine Imkerei kennen zu lernen. Die Schüler sammelten sich zunächst  etwas abseits  der Einflugschneise  der Völker. Dort  hatte der Hobbyimker verschiedene Geräte  vorbereitet. Nach einer kurzen theoretischen Einführung  in die Welt der Bienen und die Bedeutung der Imkerei zeigte  er den aufmerksamen Schülern einen Bienenkorb,  eine zeitgemäße  Magazinbeute, Bienenrähmchen, Mittelwände, ausgebaute Waben, die Schutzkleidung des Imkers sowie  verschiedene typische  Imkerwerkzeuge wie den Rauchapparat, Stockmeißel, Abkehrbesen.  Er erklärte seinen interessierten Zuhörern, dass es in einem starken Bienenvolk bis zu 50.000 Arbeiterinnen,  etwa 1.000 Drohnen und eine einzige Bienenkönigin gibt, die im Mai/Juni an einem Tag bis zu 2.000  Eier legen kann. (Die Summe entspricht ungefähr ihrem Körpergewicht). Wer mutig war, durfte dabei eine der männlichen Drohnen auf die Hand nehmen und streicheln. Für viele eine ganz neue Erfahrung. Wer hätte gedacht, dass man Bienen anfassen darf, ohne gestochen zu werden. Spannend wurde es, als die Schüler  den Imker in das Bienenhaus direkt zu den Bienenbeuten begleiteten. Nach dem  Öffnen des Bienenkastens   und dem Ziehen mehrerer Rähmchen sahen die Schüler  das Innenleben eines Bienenvolks: Tausende Bienen auf Waben mit Honig, Pollen und Brut in verschiedenen Entwicklungsstadien. Wer wollte, durfte mit den Fingern den Honig direkt  von der Wabe probieren. Nach einer kurzen Suche  wurde von den Schülern auf einer Brutwabe auch die Königin gefunden. Die friedvollen Bienen, die sich trotz der Störung nicht von der Arbeit abhalten ließen, nahmen den Schülern schnell die Angst vor den kleinen fleißigen Insekten. Als alle  dann Zeugen einer Bienengeburt (schlüpfende Bienen) wurden, fanden nicht nur die Mädchen die Bienen sogar richtig „süß“. Weil der erfahrene Hobbyimker  nur sehr sanftmütige Bienen hält, wurde trotz des unfreundlichen Wetters  kein einziger Besucher  von den Bienen  belästigt oder gar  gestochen. Zum Abschluss gab es  leckere Honigbrote und Informationen zum einheimischen, regionalen Honig.

Die Schüler und der Imker  waren sich einig: Das war ein gelungenes Projekt, das wiederholt werden sollte. Die abschließende Meinung der Besucher: „Wir haben nicht nur gelernt, dass Bienen für den Honig  zuständig sind, sondern in der Natur noch eine andere, weit wichtigere Funktion ausüben.“ Bei der Bestäubung der  Blüten, gleich ob es sich um Kirsch-, Apfel- oder Birneblüten handelt, tun sich besonders die  Bienen hervor.

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